Spezialisierung
Viele freiberufliche Journalisten haben früher als freie Mitarbeiter in einer Redaktion gearbeitet. Meistens sind freie Mitarbeiter eine Art „Feld-Wald-Wiesen-Journalist“: Sie machen das, was gerade anfällt. Die Konsequenz: Man ist „Mädchen für alles“, arbeitet für einen Hungerlohn, hat eine schlechte Verhandlungsposition und ist abhängig vom guten Willen der Auftraggeber. Wer als Freiberufler erfolgreich sein will, muss sich vom Bild des freien Mitarbeiters verabschieden. Man muss sich eine Nische erarbeiten, ein Spezialfeld, auf dem man Experte ist. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist viel Arbeit und dauert mehrere Jahre.
Dabei gilt grundsätzlich: Man sollte sich eine Nische suchen, die zum einen noch nicht völlig überlaufen ist und in der zum anderen auch ordentliche Honorare gezahlt werden. Natürlich sollte man die Nische auch persönlich interessant finden – aber das sollte für freie Journalisten nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein! Häufig sind die „langweiligen“, komplizierten Nischen besonders lukrativ. Denn hier tummeln sich wenige Freiberufler. Automatisch ergibt sich die Möglichkeit, das eigene Honorar in die Höhe zu schrauben.
Wie kann man sich spezialisieren? Es kann ein Thema sein (Technik, Karriere, Mode – um ein paar beliebte Themen zu nennen). Aber auch ein bestimmter Stil (Interviews/Reportagen) sind möglich. Wer sich eine Nische gesucht hat, kann dann „diversifizieren“. Also Mehrfach-Verwertung von Themen, verschiedene Medien (Print/Radio/Web) bedienen, eigenes Freiberufler-Profil aufbauen (Buchautor/Berater/Dozent werden).